Junge Paulskirche

Abschluss­veranstaltung des Schüler­forums zu Demokratie und Verfassung

FRANKFURT, 25. MAI 2022

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In dem Demokratiebildungsprogramm Junge Paulskirche der Stiftung Polytechnische Gesellschaft setzen sich historisch und politisch besonders interessierte Jugendliche aus dreizehn Frankfurter Oberstufen  mit der Bedeutung des Grundgesetzes auseinander. Die zweite Generation der Jungen Paulskirche stellte ihr "Memorandum" zur Aktualität des Grundgesetzes in der Frankfurter Paulskirche vor – in Anwesenheit von rund 250 Frankfurter Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sowie vor Gästen aus Politik, Medien und Gesellschaft.

Ein halbes Jahr lang hatten sie zuvor als Teilnehmer an dem "Schülerforum zu Demokratie und Verfassung" der Stiftung Polytechnische Gesellschaft über Werte, Errungenschaften und Zukunftsvisionen der Republik diskutiert. Im Zentrum stand dabei die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz. Bedarf das Grundgesetz einer regelmäßigen Aktualisierung? Welche Rolle spielt Überwachung im Spannungsfeld von freien und sicheren Gesellschaften? Soll das Grundgesetz gegendert werden? Mit Fragestellungen wie diesen setzten sich die Jugendlichen in den sogenannten Paulskirchendebatten gemeinsam mit Expertinnen und Experten auseinander; dabei übten sich die Schülerinnen und Schüler im politischen Debattieren, im Perspektivwechsel und im Umgang mit Komplexität, bildeten sich eine fundierte Meinung zu ihrem Thema und suchten nach einem gemeinsamen Konsens, auf den sie sich verständigen konnten.

Die Ergebnisse ihrer Diskussionen – ihre Überlegungen, Lösungsansätze und Anliegen an die Politik – präsentierten die Jugendlichen im Rahmen der Abschlussveranstaltung in der Frankfurter Paulskirche. Die Jugendlichen des Jahrgangs Junge Paulskirche 2021/2022 gestalteten die Programmpunkte ihrer Abschlussveranstaltung maßgeblich mit. Ihre Projektarbeit dokumentierten die Schülerinnen und Schüler in einem "Memorandum", dessen Inhalt sie auf der Bühne vorstellten und das sie an Dr. Alexander Jehn, Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, übergaben. Darauf folgte eine von den Jugendlichen moderierte Podiumsdiskussion mit Ministerialrat Prof. Dr. Stefan Ulrich Pieper, Rechtsberater des Bundespräsidenten, Susanne Wetzel, Präsidentin des Amtsgerichts Frankfurt am Main, und dem hr-info-Redakteur Marc Dugge. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort von Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg sowie eine Aufführung der Schülerinnen und Schüler zur historischen Entwicklung einer Paulskirchendebatte am Beispiel des allgemeinen Wahlrechts. Den musikalischen Rahmen setzte der Chor der Musterschule.

"Mit unserem Programm Junge Paulskirche möchten wir Jugendliche dazu anregen, über die Werte und Zukunftsvisionen der demokratischen Gesellschaft zu diskutieren", so Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, zum Hintergrund des noch jungen Stiftungsprogramms. "Es war mir eine Freude, diese Schülerinnen und Schüler bei den Debatten zu erleben – junge Gesichter der Demokratie, beredt, gedanklich klar, geschichtsbewusst. Sie stehen für unsere Demokratie ein", resümiert Kaehlbrandt.

"Es ist den Teilnehmern gelungen, den oft vorhersehbaren Antworten Vielschichtigkeit und Komplexität entgegenzusetzen", so Helge Eikelmann von die politiksprecher e. V. "In eine Rolle außerhalb der Komfortzone der eigenen Meinung zu schlüpfen, spricht für die Individualität der jungen Menschen", ergänzt sein Kollege Marcus Kiesel.

Die Junge Paulskirche ist ein Projekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Zusammenarbeit mit die politiksprecher e. V. Details finden Sie auf der Projektwebsite.