Förderung

Ankommen in Frankfurt

17. Januar 2023 von Elisabeth Brachmann

Teilen

Junge Menschen, die aus der Ukraine oder anderen Ländern nach Frankfurt am Main kommen, benötigen Unterstützung, sich in ihrem neuen Umfeld einzufinden, damit sie am gesellschaftlichen Leben schnellstmöglich auch sozial teilhaben können. Um diesen Prozess zu erleichtern, gibt es das Bildungsprojekt "Ankommen in Frankfurt" des gemeinnützigen Sozialunternehmens ZuBaKa.

"Ankommen in Frankfurt" unterstützt 100 eingewanderte Schülerinnen und Schüler beim Eintritt in das deutsche Bildungssystem. Als Reaktion auf den starken Zuwachs geflüchteter Kinder und Jugendlicher infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine wurde das Projekt von ZuBaKa – kurz für "Zukunftsbaukasten" – ins Leben gerufen. Dabei steht neben der Sprachförderung auch vor allem die soziale Integration in die Schul- und Stadtgesellschaft im Vordergrund, so Sylvia Weber, Bildungsdezernentin der Stadt Frankfurt: "Das Projekt will jungen Menschen nicht nur zu einem raschen und guten Start in den Schulen verhelfen, sondern ihnen auch Wege in die Stadtgesellschaft öffnen und Anregungen für außerschulische Unterstützungsmöglichkeiten vermitteln. Denn je reibungsloser ein Ankommen auf allen Ebenen gelingt, umso erfolgreicher können Bildungswege verlaufen."

Möglichmacher Stiftungsallianz

Die Finanzierung des Projekts ist Zeugnis eines starken und flexiblen Stiftungsnetzwerkes der Stadt Frankfurt: Eine Allianz aus Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Aventis Foundation, Crespo Foundation, BHF BANK STIFTUNG, Linsenhoff Stiftung sowie gemeinnütziger Hertie Stiftung fördert das Projekt. "Wir freuen uns, dass dieses sinnvolle Projekt der ZuBaKa gGmbH und des Bildungsdezernats durch einen Schulterschluss von sechs Frankfurter Stiftungen ermöglicht wird", betont Prof. Dr. E.P. Dievernich, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. "Der Krieg in der Ukraine hat in Frankfurt eine große Welle von zivilgesellschaftlichem Engagement und Hilfsbereitschaft ausgelöst. Auch in den Frankfurter Stiftungen sind viele Initiativen zur Unterstützung von Geflüchteten auf den Weg gebracht worden und es wurden schnell und unbürokratisch große Summen sowohl für die Geflüchteten als auch für die Opfer des Krieges in der Ukraine zur Verfügung gestellt."

Über ein Schuljahr hinweg unterstützt "Ankommen in Frankfurt" Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren aus acht Frankfurter Intensivklassen. In wöchentlichen Nachmittagseinheiten lernen sie ihr neues schulisches Umfeld kennen, erkunden den Sozialraum und erhalten Ressourcen zur Lern- und Freizeitgestaltung. "Herkunft und Privilegien entscheiden leider oft darüber, ob Kinder und Jugendliche ihre Bildungsziele erreichen", erklärt Anabel Bormet von ZuBaKa, die das Projekt mit ihrer Kollegin Elena Scharpe leitet. "Hier soll unser Projekt einen Ausgleich schaffen – und gleichzeitig die Lehrkräfte entlasten." Denn die "ZuBaKa-Scouts" – Studierende pädagogischer Fachrichtungen, die bereits Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mitbringen – unterstützen die Lehrkräfte der Intensivklassen zusätzlich zu den Nachmittagseinheiten auch im Teamteaching während der Unterrichtszeit.

Über ZuBaKa

ZuBaKa ist ein gemeinnütziges Sozialunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main. Seit 2017 führt es sprachsensible Bildungsprojekte durch und hat seitdem rund 2.500 Schülerinnen und Schüler erreicht. Gut 70 Mitarbeitende in Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, im Main-Taunus-Kreis, an der der Bergstraße, in Ludwigshafen und Mannheim sind aktuell zu den Themen Vorbereitung auf den Schulabschluss, Ankommen in Schule und Stadt, Sprache und Medien sowie Demokratie und Teilhabe aktiv.